Ein besonderer Roman von der Küste Irlands

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bücherwurm<3 Avatar

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Der Junge aus dem Meer: Das Buch hat 416 Seiten. Das Cover zeigt einen Jungen, der aufs Wasser und auf ein Fischerboot schaut. Sein Gesichtsausdruck ist voller Hoffnung oder doch eher traurig und betrübt, als würde er über etwas Besonderes nachdenken. Es ist sehr passend zu dieser Geschichte und hat mich optisch angesprochen. Die Blautöne sind zutreffend gewählt, sie wirken beruhigend.
Der Schreibstil ist flüssig. Die Geschichte ist spannend und interessant zugleich. Die Wendungen und Begegnungen sind sehr emotional und die Kapitel haben eine angenehme Länge. Die Dialoge zwischen den Charakteren sind oft sehr eindrucksvoll. Die Protagonisten, die uns begegnen, sind aus unterschiedlichen Generationen, somit ist ihre Weltansicht so unterschiedlich und voller Emotionen. Die Geschichte wird aus der Sicht des ganzen Dorfes erzählt, was eine ziemliche Besonderheit ist.
Ein Tag am Meer. Es gibt viel zum Nachdenken und zu Entdecken. Die Rauheit der Wellen, die Blautönen des Gewässer, Windböen, die warmen Sonnenstrahlen, die Gezeiten, die Wandlungen der Jahreszeiten, die Natur. Und dazu die unausgeprochene Gedanken, die man im Herzen trägt und die Meinungsverschiedenheiten, die man laut ausspricht. Jeder mit seinem eigenen starken Charakter. Eben ein Leben in einem kleinen Dorf an der Westküste Irlands. Es ist das Jahr 1973. Ein Baby wird in einem Fass am Strand gefunden. Ambrose der Fischer nimmt ihn zu sich. Er und seine Frau Christine haben schon einen 2-jährigen Sohn. Sie adoptieren das Baby und geben ihm den Namen Brendan. Seine Herkunft ist für alle Dorfbewohner ein Rätsel. 20 Jahre vergehen. Die Familie kümmert sich rührend um ihn und schweigt. Es war nicht immer einfach, die Rivalität unter Brüdern, in jeder Hinsicht, psychische und finanzielle Probleme, Gefahren im Wasser, das schwere Leben der Fischer, niedrige Fangquoten, Armut. Brendan versucht jeden Tag aufs Neue seinen Platz in der Welt zu finden. In dieser Familie und in der Dorfgemeinschaft. Er möchte akzeptiert werden, so wie er ist und, von wo er kommt. Nun, es bleibt vieles verborgen und als Geheimnis behütet, er ist ein Mysterium für diesen Ort, wie das Meer und seine Gefahren. Seine Vergangenheit wird nach und nach enthüllt. Vieles bleibt unausgeprochene, einiges kommt ans Licht. Der Leser darf während des Lesens über einiges nachdenken.
Eine besondere Geschichte, die mich gefesselt hat. Deshalb gibt es von mir 4 Sterne und eine Weiterempfehlung.