Ein fast "biblisches" Kind

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moma58 Avatar

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Es ist ein leiser und eher unaufgeregter Roman, der mich mit seinen über 400 Seiten gefangen nimmt. Der Schreibstil ist flüssig, die ausgefeilten Sätze, Zusammenhänge und Situationen scheinen so, als wären sie nicht erfunden und hätten genau so stattgefunden. Der wenige darin vorkommende Humor erscheint trocken, trotzdem fehlt es nicht an Wortwitz bzw. Situationskomik. Besonders hervorheben möchte ich den Erzählstil, denn hier ist der Erzähler nicht ein Teil der eigentlichen Handlung, er kennt aber alle Charaktere bestens und weiß wirklich alles. Manchmal hat man das Gefühl einen Film anzusehen.
Kurz zum Inhalt: Es werden die Sorgen und Nöte von einem rauhen Menschenschlag angesprochen, das Zusammen- bzw. Auseinander sein. Jeder in diesem kleinen Dorf im Westen Irlands versucht seinen Platz zu finden und gekrönt wird das Dorfleben von einem Findelkind aus dem Meer. Die Hoffnung der Dorfgemeinschaft auf ein gutes Leben steigt ...
Ein Satz hat es mir besonders angetan: "Der Wind vom Atlantik hatte uns so lange die Worte von den Lippen gerissen, bis wir lernten ohne sie auszukommen". Ich hoffe irgendwann noch mehr von Garrett Carr zu lesen.
Fazit: Ein absolut gelungener Debütroman, der unbedingt lesenswert ist und von mir eine Leseempfehlung und 4,4 Sterne bekommt.