Ein kleines Buch mit sehr viel Wahrheit

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Dieses Buch ist etwas Besonderes, auf das sich der Leser aber erst einlassen muss. Ich muss mich auch erst einfinden und mich an die ungewöhnliche Art des Erzählens gewöhnen. Zwei Brüdern, einer sucht Aufbruch und Neues, der andere will das Gute und Schöne bewahren. Ein Schicksalsschlag bringt Ben, den Bewahrer, dazu, sich auf eine Reise zu begeben. Was er sucht, weiß er nicht. Ein Kompass und ein Kolibri weisen ihm den Weg. Schnell wird klar, Ben ist auf der Suche nach sich selbst. Unterwegs verfolgt ihn die Erinnerung und Trauer um seinen Bruder, den er zu Beginn des Weges verloren hat. Der Schreibstil gefällt mir grundsätzlich gut. Anfangs habe ich allerdings Probleme mich in die märchenhafte, fast kindliche Geschichte einzufinden. Die verschiedenen Ebenen und Figuren gehören zusammen und sind doch noch etwas lose. Doch etwa ab der Mitte packt mich die Geschichte. Das Rätsel, das es zu lösen gilt und insbesondere der Verlauf der Handlung aus zwei Perspektiven sind sehr fesselnd. Ben trifft auf Max, der ihn lehrt, dass alles vergänglich ist und man das Leben akzeptieren muss, wie es ist. Liebe und das Gedenken an verlorene Menschen machen sie unvergänglich und ewig, auch im Verlust. Das kleine Büchlein enthält viele Wahrheiten und Denkanstöße. Im Epilog schließt sich der Kreis und beginnt wieder von vorn.