Eine Geschichte, über Veränderungen im Leben

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lesari Avatar

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Eine Geschichte, über Veränderungen im Leben

Ben lebt sein ganzes Leben auf der Insel. Nie hatte er den Wunsch, diese zu verlassen. Hier fühlt er sich zu Hause und sieht sich als Bewahrer der Dinge. Dabei schrumpft die Insel zusehends und viele Bewohner sind schon gegangen. Irgendwann wird es die Insel nicht mehr geben.
Alles könnte so bleiben, bis nach Jahren sein Bruder zurückkehrt. Die beiden reden nicht viel. Eines Tages erzählt der Bruder ihm eine alte Geschichte. Sie war der Auslöser für seinen Aufbruch.
Er überredet Ben mitzukommen in ein neues Leben. Als sie endlich gemeinsam aufbrechen, geschieht ein tragisches Unglück.
Ben wird bewusst, dass ab jetzt weitere Veränderungen vor ihm stehen. Mit dem Kompass und mit der Hilfe eines Fischers macht er sich auf die Suche nach einem Ort ohne Zeit namens Damai. Seine Reise wird begleitet von Menschen die Freunde werden, aber auch Menschen die ihm nicht wohlgesonnen sind. Er trifft auf Macht und Gier, sowie Milde und Güte. Dabei begleitet ihn immer wieder ein Kolibri.
Am Ende dieser langen Reise muss er am Ende ein Rätsel lösen, und verstehen, warum Verwahren und Bewahren keine Gegensätze sind.

Das Buch habe ich mir deswegen ausgesucht, weil die ersten Seiten viel sprechend klangen. In der ersten Phase lernen wir Ben und sein Leben auf der Insel kennen. Diese Geschichte mochte ich noch gerne.

Auch lese öfters ich Geschichten, die eine Erfahrungsreise zu
sich selbst sind. Weil sie zum Innehalten und Nachzudenken anregen. Jede von ihnen hat seine eigene Schreibweise. Das kann spannend sein, einen neugierig machen, nur der „Junge am Fluss“ mochte ich während des Lesens immer weniger.

Mit jeder Seite, mit jeder Phase wurde die Geschichte immer verwirrender, wirkte teilweise konstruiert und zwanghaft, um das Thema hochzuhalten.
Meine Erwartung an den Verlauf der Geschichte war eine andere. Was mich am meisten gestört waren die ausführlichen Beschreibungen der Schamanin und ihre Handlungen, die Zeit zurückzuführen. Das hat mich ein wenig an Momo, ´Die unendliche Geschichte`, erinnert. Darin stehlen die grauen Herren die Zeit.
Das war mir zu abstrakt.

Mir kam der Gedanke auf, dass der Autor sich vielleicht ein wenig davon inspirieren ließ. Vielleicht hat mich das Mystische gestört, weil solche Bücher mag ich überhaupt nicht.

Die Geschichte ist in klaren Sätzen geschrieben, in überschaubaren, kurzen Kapitel. Der Autor verwendet eine bildhafte Sprache, die den Kreislauf des Lebens und der Jahreszeiten widerspiegelt. Die Figuren kommen authentisch rüber.

Das Cover ist sehr passend gewählt. Ein Junge wie auf einer Insel, dahinter sowas wie ein Nichts. Im gesamtem ein ruhiges Bild.

Die Geschichte eignet sich eher für Erwachsene. Aufgrund dessen, dass mir die ganze Erzählung zu sehr abstrakt wurde, gebe ich nur zwei Sterne als Leseempfehlung.