Hat mich leider nicht erreicht

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hundeliebhaberin Avatar

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Nestor T. Kolee erzählt in "Der Jung im Fluss" von Ben, der auf einer kleinen Insel in einem kleinen Haus lebt und dort sämtliche Erinnerungen an seine Vergangenheit aufbewahrt und sich nicht von Andenken daran trennt. Er möchte alles festhalten und bewahren, alles soll bleiben, wie es ist. Als sein Bruder auf die Insel zurückkehrt, ahnt Ben Böses. Denn immer, wenn sein Bruder zurückkommt, ist jemand gestorben. Und dieses Mal soll Ben mit ihm mitkommen - nach Damai, einem Ort, an dem die Zeit stillsteht und den auch schon sein Großvater aufsuchte. Dort beginnt Bens Suche nach dem Ich.

Zunächst fiel es mir leicht, mich auf Bens Geschichte und sein Inselleben einzulassen - Gedanken zu lesen, die das eigene Ich und den Sinn des Lebens anreißen und die Art, mit Vergangenheit umzugehen und/oder an ihr festzuhalten. Es hat einen philosophischen Unterton, erinnerte mich jedoch auch an Bücher wie "Das Cafe am Rande der Welt", was ich abgebrochen habe, weil es mir zu viel war. Und auch dieses Gefühl setzte hier bald ein. Bens Begegnungen wirken fantasievoll und ich konnte ihnen nicht mehr gut folgen.
Mir gefällt der Ansatz, dass Ben aus seinem gewohnten Leben ausbricht, ein Abenteuer wagt und dazulernt. Allerdings konnte mich die Umsetzung nicht fesseln und hat mich recht bald verloren. Ich konnte mich einfach nicht genug darauf einlassen und mir fehlten Tiefgang und weitere Entwicklungen oder Anregungen, die ich gut für mich mitnehmen kann.

Ich kann mir vorstellen, dass "Der Junge im Fluss" viele Leser*innen begeistert und bereichert - mich leider nicht.