Zu esoterisch

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buecherundschokolade Avatar

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Panta rhei - alles fließt. „Nichts ist immer gleich, denn alles fließt.“


Ben lebt das genau Gegenteil. Er will alles so konservieren, wie es ist. Am liebsten auch die abgelegene und kaum noch besiedelte Insel, die er seine Heimat nennt und die immer mehr zerbröckelt und dem Untergang entgegen geht. Ganz anders lebt sein Bruder. Der hat die Insel vor langem verlassen, um die Welt zu entdecken und Abenteuer zu erleben. Er kommt nur wieder, wenn jemand stirbt, wie es so prägnant am Anfang des Buches heißt. Und dann kommt er doch einmal ohne Todesfall zurück. Denn er will Ben mitnehmen, um ihn an einen Ort zu bringen, den schon ihr Urgroßvater gesucht habe: Der Ort, an dem die Zeit still steht: Damai.

Der Weg dorthin ist für Ben auch eine rätselhafte Reise zu seinem selbst, wobei auch immer alles um die Frage kreist: Bewahrer oder Veränderer?

Vorweg: Philosophische Romane/Geschichten sind mir oft ein Graus, John Strelecky z. B. ist so gar nichts für mich. Wenn schon, mochte ich Siddhartha von Hesse, das übrigens vor genau 100 Jahren erschienen ist.

Der Junge im Fluss von Nestor T. Kolee hätte ich mir dann auch nicht selbst gekauft, allerdings haben wir vorliegend ein Rezensionsexemplar erhalten. Vielen Dank für dieses an @dtv und @lovelybooks.de.

Und ich habe mich unvoreingenommen ans Lesen gemacht. Das Resultat ist zwiespältig. Einerseits muss ich gleich zu Beginn die gestalterische Umsetzung loben, das Buch ist hochwertig verarbeitet und mit schönen Illustrationen versehen. Inhaltlich bin ich nicht zu 100% überzeugt.

Für die Figuren habe ich lange keine Sympathie empfinden können, erst gegen Ende wurde es etwas besser. Allgemein hat dieses Buch mich wenig gepackt, ich will nicht sagen, dass ich nichts gefühlt habe, aber eher wenig. Zudem sind gerade am Anfang extrem viele Kalenderweisheiten enthalten und damit kann ich nichts anfangen.

Positiv kann ich festhalten, dass die Handlung durchaus einen gewissen Reiz entfaltet, jedenfalls wollte ich wissen, wie es ausgeht und habe nicht abgebrochen.

Das Ende hat mich ein bisschen mit dem Buch versöhnt, weil es doch recht überraschend und originell war.

Daher eine Empfehlung für die Fans philosophischer Romane und jene, die gerne Strelecky oder Coelho lesen. Alle übrigen sollten erst einmal Probe konsultieren, um zu erkennen, ob es für sie in Betracht kommt.