Der Kaffeedieb

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Ende des 17. Jahrhunderts ist der Kaffee in Europa ziemlich beliebt. Überall werden Kaffeehäuser eröffnet. Der „Kahve“, wie er von den Osmanen genannt wird, ist jedoch ziemlich teuer. Die Türken haben das Monopol darauf und überwachen die Plantagen in Mocha. Auf das Herausschmuggeln der Kaffeepflanzen steht die Todesstrafe.
Obediah Chalon, der mit gefälschten Wechseln gehandelt hat, sitzt im Gefängnis in Amsterdam, als die Vereinigte Ostindische Companie ihm einen Deal anbietet und Chalon aus dem Gefängnis holt.
Er soll für die Companie einen gefährlichen und abenteuerlichen Auftrag übernehmen und zwar den Türken Kaffeeplanzen stehlen und diese unversehrt nach Amsterdam befördern.
Er bekommt natürlich von der Vereinigten Ostindischen Companie eine großzügige finanzielle Unterstützung und stellt sich ein Team für den spektakulären Diebstahl zusammen.

Von Tom Hillenbrandt hatte ich bisher noch nichts gelesen. Ich war aber sehr gespannt auf diesen abenteuerlichen Roman von ihm.
Schon der Klappentext hört sich interessant an. Der Leser lernt zunächst Obediah Chalon kennen, der sich auf einen gefährlichen Deal einlässt. Obediah stellt sich für den Raub ein spezielles Team zusammen und die Truppe macht sich auf den abenteuerlichen Weg nach Mocha. „Der Kaffeedieb“ fing sehr interessant und spannend an, jedoch war ich irgendwie ziemlich enttäuscht über den weiteren Verlauf der Handlung, als Obediah und seine Leute in Mocca ankamen. Da fehlte mir etwas und ich musste tatsächlich zurückblättern, ob ich etwas überlesen hatte? Nein, hatte ich nicht. Plötzlich befand sich das Team schon wieder auf den Rückweg der Reise. Da hätte man mehr daraus machen können. Obwohl Obediah und seine Leute später noch auf die Türken trafen, hatte ich in Mocha noch mehr erwartet. Aber okay, Vermandois hat seine Diebstähle ja immer still und heimlich begangen. Dennoch fehlte mir da die Spannung. Na gut, eine spannende Szene kam dann später doch noch, aber da war die Truppe bereits auf dem Rückweg.
Ansonsten fand ich den Roman durchgehend spannend geschrieben und er ließ sich auch flüssig lesen. Tom Hillenbrandt hat die Sprache der Protagonisten der Zeit angepasst, wie z.B. die Anrede „durchlauchtigste und allergnädigste Majestät“. Die Protagonisten sind gut beschrieben. Obediahs Team ist ein bunt zusammengewürfelter Haufen, jeder mit speziellen Fähigkeiten.
Auch das Cover wurde passend gewählt zum Roman und gefällt mir gut.

Mir hat dieser historische Abenteuerroman gefallen und ich könnte mir eine Verfilmung sehr gut vorstellen.