Kein spannender Roman

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holzfrieden Avatar

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Dieses Buch kann man nur wirklich lesen, wenn man über sehr gute historische Kenntnisse verfügt, die das 17. Jahrhundert umfassen, historische Kenntnisse, die das Osmanische Reich, die Holländische Republik, Frankreich sowie England und den arabischen Raum einbeziehen. Gleichzeitig muss man sich sehr gut auskennen mit den religiösen Strömungen sowie den Fehden zwischen den Herrscherhäusern. Das alles ist mir zu viel, wenn ich einen historischen Roman lesen möchte, der mich schließlich unterhalten soll. Anfangs habe ich noch viel nachgeschlagen, um die geschichtlichen Hintergründe besser verstehen zu können, das wurde mir aber wirklich irgendwann zu anstrengend und ich habe dieses Buch, auf das ich mich wirklich sehr gefreut habe, aus der Hand gelegt. Nach 200 Seiten habe ich aufgegeben und den Rest nur noch quer gelesen. Tom Hillenbrand hat sicherlich sehr intensiv recherchiert, als er die historischen Informationen für diesen Roman zusammengestellt hat. Es ist ihm aber meines Erachtens nicht gelungen, daraus eine packende Geschichte zu generieren, die den Leser in die Handlung des Buches eintauchen lässt. Die ausführlichen Briefe, die immer wieder eingefügt sind, um zu dokumentieren, wie und wo man dem Protagonisten auf die Schliche gekommen ist, sind grundsätzlich ein gutes stilistisches Mittel. Hillenbrand aber spickt sie mit historischen Anspielungen auf Verwicklungen der Länder und Herrscherhäuser, dass es einem schwindlig wird.
Für mich ist dieses Buch leider nichts und ich kann es nur dem empfehlen, dem dieser eher auf ein Sachbuch hinweisende Erzählstil und Inhalt liegen.