Feine Stimme der Vergessenen
Wenn Hai seinem Cousin versichert, dass die meisten Menschen abgefuckt sind, weil das die häufigste Art ist, wie Menschen sind, ist das aussagekräftiger für das Milieu dieses Romans als jeder Klappentext. Hai ist um die 20, sucht seinen Platz im Leben an der US-amerikanischen Ostküste und ist zunächst vor allem eins: allein. Bis eine alten Frau, Grazina, ihn davon abhält, von einer Brücke zu springen, um sich das Leben zu nehmen. Seine Einsamkeit ist ihr bekannt, Einsame erkennen andere Einsame. Von da an wohnt Hai bei Grazina, sortiert ihre Tabletten, schaut mit ihr fern und hilft ihr durch jene Episoden der Alzheimer Erkrankung, in denen sie sich als 17-Jährige in Deutschland auf der Flucht vor Stalin wiederfindet.
Das Geld ist knapp und Hai beginnt bei HomeMarket zu arbeiten, einer erfundenen Fastfood Kette, die Thanksgiving Essen imitiert. Home made ist da gar nichts. HomeMarket ist gleichzeitig die ganze USA: Das Leistungsprinzip längst abgeschafft, mehr Fassade als Substanz, haben manche Mitarbeiter noch Träume und Hoffnungen, andere haben selbst das bereits aufgegeben.
Wieder fasziniert Ocean Vuong mit einer poetischen Sprache und bringt Großes in kleinen Worten auf Papier. Hai hat sein bestes versucht, aber er weiß nicht, wie das geht, das hier Sein.
Das Geld ist knapp und Hai beginnt bei HomeMarket zu arbeiten, einer erfundenen Fastfood Kette, die Thanksgiving Essen imitiert. Home made ist da gar nichts. HomeMarket ist gleichzeitig die ganze USA: Das Leistungsprinzip längst abgeschafft, mehr Fassade als Substanz, haben manche Mitarbeiter noch Träume und Hoffnungen, andere haben selbst das bereits aufgegeben.
Wieder fasziniert Ocean Vuong mit einer poetischen Sprache und bringt Großes in kleinen Worten auf Papier. Hai hat sein bestes versucht, aber er weiß nicht, wie das geht, das hier Sein.