Rätel um Jerome

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sylviemarie Avatar

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Jule Sommer hat es geschafft. Nach vielen Anfragen und langer Wartezeit hat sie endlich einen Termin bei Sebastian Winter, dem Tontechniker der legendären Band „Klarstein“, deren Frontmann Anfang der Achziger Jahre im eigenen Studio erschossen aufgefunden wurde. Sein Tod konnte nie restlos geklärt werden, seine mutmassliche Mörderin ist spurlos verschwunden. Winter ist der einzige, der Bescheid weiß, doch der lebt seit Jahrzehnten abgeschottet auf einer griechischen Insel. Und nun hat er sich bereiterklärt, Jule ein Interview zu geben. Jule ist bis zuletzt nicht sicher, ob sie auch wirklich vorgelassen wird und kann es nicht fassen, als sie ihm tatsächlich gegenübersteht, Winter ist bereit zu reden, allerdings zu seinen Bedingungen. Er ist bereit, ihr die gesamte Geschichte von „Klarstein“ zu erzählen und Jule lässt sich auf ihn ein.
Es ist dies ein Buch, dass – was selten genug vorkommt – hält, was die Leseprobe versprochen hat. Es packt vom Anfang bis zur letzten Zeile. Die Sprünge zwischen der gegenwärtigen Interviewsituation und den Geschehnissen von den späten Siebziger- bis zu den frühen Achzigerjahren sind gut gemacht und man verliert niemals den Faden. Die einzelnen Charaktere sind überaus plastisch dargestellt, sodass man schon die eine oder andere Vorliebe entwickelt. So war mir der charismatische Jerome äusserst unsympathisch. Das Cover finde ich eigenwillig, aber sehr passend zu den Siebzigern. Ich würde dieses Buch unbedingt weiterempfehlen.