Sommer und Winter

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juemma Avatar

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Sommer und Winter. Zwei Gegensätze. Zwei Menschen. Ein Interviewer, ein Befragter. Eine Geschichte über viele Kuriositäten, eine Band der 80 er Jahre.
Der Roman „Der kalte Saphir“, geschrieben von Michael Düblin hat mir gefallen, jedoch nicht restlos überzeugt. Der Erzählstil ist gut, das gesamte Buch liest sich flüssig, man kommt schnell in Geschichte hinein und es wird auch eine gewisse Spannung erzeugt. Das Buchcover ist stimmig zum Titel und zum Inhalt. Der Saphirring, der immer wieder eine große Rolle spielt, ist abgebildet und ein altes Tonband – passend zur Geschichte der Band und auch zu Herrn Winter, der der Tontechniker war. Der Roman folgt drei verschiedenen Handlungssträngen, die klar voneinander abgetrennt und gut zu erkennen sind.
In einem Handlungsstrang haben wir die Geschichte zwischen der Reporterin Jule Sommer und dem Tontechniker der Band Klarstein Sebastian Winter, der nun erstmals ein Interview zu den mysteriösen Umständen zum Tod des Sängers Jerome geben wird. Ein weiterer Handlungsstrang bezieht sich auf die Ereignisse in den 1980er Jahren, hier wird die Geschichte retrospektiv erzählt. Der dritte Strang befasst sich mit einer etwas sonderbaren Reise Sebastian Winters ein paar Monate vor dem Interview.
Die Erzählungen aus den 1980er Jahren, die Geschichte der Band Klarstein, haben mir gut gefallen. Detailreich wird die Entstehung der Band, die Konstellation der verschiedenen Mitglieder, Höhen und Tiefen und schließlich der Tod/ Mord am Sänger Jerome, beschrieben. Die Erzählungen aus der Gegenwart stimmen mich etwas skeptisch, für mich sind beide Protagonisten nicht sonderlich sympathisch. Beide weisen Charakterzüge auf, die mich stutzig werden lassen. Auch finde ich die Interviewsituation zwischen Sommer und Winter ganz und gar skurril. Die dritte Handlungsebene, Winters Reise zu Orten der Vergangenheit beginnt noch recht gut, wird jedoch am Ende, für mich, sehr konstruiert. Es ist immer wieder erstaunlich, wie manche Menschen, Dinge herausfinden können bzw. sich Dinge entwickeln. Für mich doch etwas weit herbei geholt.
Mein Fazit: Ich wurde gut unterhalten, ich habe mich schnell in die Geschichte hinein gefunden, ich hatte keine Hänger – die Story ist jedoch an der ein und anderen Stelle etwas kurios.