Es tun sich Abgründe auf in Kopenhagen

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daphne1962 Avatar

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Der Kastanienmann von Sören Sveistrup

Der dänische Autor Sören Sveistrup schreibt normalerweise Krimiserien
und Drehbücher. Nun hat er sich an einen eigenen Krimi gewagt.
Ein Auftakt einer neuen Serie hoffe ich.

Es wird eine entstellte Leiche einer Frau auf einem Spielplatz
aufgefunden. Der Täter hat eine Botschaft hinterlassen, wie es
scheint. Ein gebasteltes Kastanienmännchen hängt an einem
Baum.

Die Kommissarin Naia Thulin bekommt den Fall zugewiesen. An ihrer
Seite soll kurzfristig ein Mitarbeiter von Europol mithelfen, der nach
Kopenhagen strafversetzt wurde. Zunächst zeigt Hess keinerlei Interesse
an dem Fall. Er wähnt sich schnell wieder zurück an seinen Wirkungsort in
Brüssel. Thulin fühlt sich da ziemlich hilflos und überfordert. Vor allem
watet die Polizei im Nebel und kommt nicht so wirklich voran mit
den Ermittlungen. Ein Großteil der Täter stammt ja bekanntlich aus dem
näheren Umfeld der Opfer. So ermittelt man dann zunächst
beim Lebensgefährten des Opfers.

Als man dann allerdings eine Querverbindung zu einem verschwundenen
Mädchen entdeckt, dessen Mutter die bekannte Sozialministerin
Rosa Hartung ist, die nach einem Jahr jetzt wieder ihr Amt angetreten
hat, wird der Fall richtig schwierig, aber nicht weniger spannend.

Man liest diesen doch recht umfangreichen Krimi in einem Rutsch weg.
Der Autor beschreibt alle Einzelheiten sehr detailliert und es passt dann
auch alles recht gut zusammen und der Leser kann dem Fall immer
gut folgen. Für zart beseitete Seelen sei gesagt, es ist schon sehr brutal
und es tun sich heftige Abgründe auf. Eine nordisch düstere Geschichte
halt mit einem spannenden Finale. Auf einen neuen Fall wäre ich sehr
gespannt und kann jedem Fan, der skandinavischen Krimis dieses Buch
wärmstens empfehlen.