Familienzusammenführung nach dem Krieg

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
engelanni Avatar

Von

Das Buch „Der Kindersuchdienst“ nimmt uns mit ins Jahr 1955. Durch den tollen Schreibstil und die detaillierten Beschreibungen bin ich direkt mit vor Ort. Ich kann mir die Wohnungsnot vorstellen, so dass Annegret gezwungen ist, im Schrebergarten zu wohnen. Ich kann mich ebenfalls in ihre Situation als Alleinerziehende hineinversetzen und die Schwierigkeiten, die ihr dadurch entstehen nachvollziehen.
Natürlich ist auch die Arbeit des Kindersuchdienstes eindrücklich beschrieben. Heutzutage kann ich das Internet heranziehen, um Kontakte zu knüpfen und mir Informationen zu besorgen. Aber das war 1955 nicht möglich. Umso beeindruckender finde ich, wie damals gearbeitet wurde und trotzdem so viele Familien wieder zusammengeführt wurden.
Die Figuren sind zum Großteil alle sehr liebevoll gestaltet, nur Charlotte gefällt mir nicht so richtig. Sie kommt aus gutem Hause, fügt sich aber sehr schnell in der „Arbeitswelt“ ein. (Achtung Spoiler) Ihre Entscheidung gegen die Liebe kann ich absolut nicht nachvollziehen, außerdem war mir die Geschichte um ihre Adoption ein bisschen zu viel. Das offene Ende um sie war mir zu vorhersehbar.
Daher ziehe ich einen Stern ab, spreche aber trotzdem eine Leseempfehlung aus.