Zwischen Verlust und Neubeginn
Antonia Blums Der Kindersuchdienst – Für immer in deinem Herzen entführt in das Hamburg des Jahres 1955. Noch immer sind die Spuren des Krieges sichtbar: zerstörte Häuser, zerbrochene Familien, entwurzelte Kinder. In diesem Umfeld lernen wir Annegret und Charlotte kennen, die beide beim Kindersuchdienst des Roten Kreuzes arbeiten. Ihre Aufgabe ist es, verlorene Kinder und Angehörige wieder miteinander zu vereinen – ein Unterfangen, das in den Wirren der Nachkriegszeit von Hindernissen und Enttäuschungen begleitet ist. Während Annegret still und zurückhaltend wirkt, aber ein großes Herz für die Kinder hat, bringt Charlotte Temperament und Selbstbewusstsein mit, verbirgt jedoch ein Geheimnis, das ihr Leben aus den Fugen bringen könnte. Immer wieder werden sie mit bewegenden Schicksalen konfrontiert. Diese Einzelschicksale fügen sich zu einem größeren Bild von Verlust und Neubeginn.
Blums Schreibstil ist flüssig und bildhaft, dabei stets nah an den Figuren. Sie versteht es, Emotionen so zu schildern, dass man als Leser die Verzweiflung, aber auch die Hoffnung unmittelbar spürt. Besonders eindrucksvoll ist die Art, wie sie kleine Alltagsszenen einbaut, die das Hamburg jener Zeit lebendig machen – von der zerstörten Stadtlandschaft über den Umgang mit Lebensmitteln bis hin zu gesellschaftlichen Konventionen. Gleichzeitig schreibt sie in einem Ton, der leicht zugänglich bleibt, ohne ins Pathetische abzugleiten. Die Dialoge sind authentisch, oft von unausgesprochenen Spannungen geprägt, und lassen die Figuren sehr menschlich erscheinen.
Die Geschichte berührt und macht nachdenklich, manchmal wirkt die Fülle an Handlungssträngen jedoch etwas überladen. Auch das offene Ende könnte nicht allen gefallen. Insgesamt ist es aber ein eindrucksvolles Buch voller Emotionen, das Mut, Hoffnung und Menschlichkeit in einer schwierigen Zeit hervorhebt.
Blums Schreibstil ist flüssig und bildhaft, dabei stets nah an den Figuren. Sie versteht es, Emotionen so zu schildern, dass man als Leser die Verzweiflung, aber auch die Hoffnung unmittelbar spürt. Besonders eindrucksvoll ist die Art, wie sie kleine Alltagsszenen einbaut, die das Hamburg jener Zeit lebendig machen – von der zerstörten Stadtlandschaft über den Umgang mit Lebensmitteln bis hin zu gesellschaftlichen Konventionen. Gleichzeitig schreibt sie in einem Ton, der leicht zugänglich bleibt, ohne ins Pathetische abzugleiten. Die Dialoge sind authentisch, oft von unausgesprochenen Spannungen geprägt, und lassen die Figuren sehr menschlich erscheinen.
Die Geschichte berührt und macht nachdenklich, manchmal wirkt die Fülle an Handlungssträngen jedoch etwas überladen. Auch das offene Ende könnte nicht allen gefallen. Insgesamt ist es aber ein eindrucksvolles Buch voller Emotionen, das Mut, Hoffnung und Menschlichkeit in einer schwierigen Zeit hervorhebt.