Katharerverfolgung im mittelalterlichen Frankreich

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nordlicht Avatar

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Die Leseprobe macht schon auf den ersten Blick einen positiven Eindruck auf mich: Erstens ist dem eigentlichen Roman ein Personenverzeichnis vorangestellt, für den Anhang werden ein Nachwort und ein Glossar angekündigt. Diese Dinge muss ein guter historischer Roman meiner Meinung nach enthalten!
Die Handlung des ersten Kapitels spielt im Jahr 1290: Die junge Sybilla belauscht zufällig im Wald der "Heiligen Hundes Guinefort" das Gespräch zweier Frauen. Dieser Hund, der der Legende nach kranke Kinder heilen kann, soll auch das kränkliche Kind einer der beiden Frauen heilen. Dazu soll der Säugling eine Nacht allein im Wald ausgesetzt werden. Sybilla ist es klar, dass der nackte Säugling im Wald keine Überlebenschancen hat und nimmt das kleine Mädchen kurzentschlossen mit...
Nun springt die Handlung ins Jahr 1308. Die junge Alissende, offenbar das im Prolog "entführte" Kind, ist mit zwei jungen Männern in den Pyrenäen unterwegs. Hans und Hugo sind die Söhne eines reichen jüdischen Geldverleihers aus Paris, der von König Philipp dem Schönen im Zuge der Vertreibung der Juden um seine Existenz gebracht wurde. Mit Alissende, die bei der Familie als Magd(?) angestellt war, ziehen sie jetzt hungrig durch das Land, um ins Königreich Mallorca zu gelangen. Im Dorf Sériol, dessen Bewohner nichts von der Judenverfolgung halten, werden die drei jungen Leute aufgenommen und gegen Arbeit verköstigt. Alissende findet eine Anstellung als Magd auf dem Hof des wohlhabenden Benoit.
Bischof Durand verhört in Pamiers einen Gefangenen, der von der Dominkanern wegen Ketzerei inhaftiert wurde. Der Mann stammt aus Sériol und soll über die ketzerische Gesinnung mancher Dorfbewohner Auskunft geben. Trotz Androhung von Folter schweigt er.
Alissende lebt sich gut im Dorf ein und schließt vor allem Freundschaft mit den Kindern. Sie genießt die harmonische Atmosphäre unter den freundlichen Dorfbewohnern.
Das im Klappentext angekündigte Thema "Katharer" wird in der Leseprobe leider noch nicht direkt angesprochen. Da ich mich sehr für die Bewegung der Katharer interessiere und mir der flüssige Sprachstil der Leseprobe zusagt, würde ich diesen Roman gern (vorab)lesen.