Eintauchen ins mittelalterliche Leben

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apomaus Avatar

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Der Leseeindruck beginnt mit der Schilderung, wie man ein "Wechselbalg", also ein Kind, was vom Teufel ausgetauscht worden sein soll, loswerden könne. Schon mit dieser nüchternen Beschreibung eines grausigen Rituals tauchen wir ein in die fremde Welt des frühen Mittelalters. Die Handlung entwickelt sich mit der Aufnahme der jungen Alissande, die einer Jüdin gleich vertrieben wurde, durch eine Katharerfamilie. Dass sie Katharer sind, wird zunächst nicht erwähnt, ist auch völlig nebensächlich, aber sie sind in der Lage, friedlich miteinander und auch mit Fremden, die zu ihnen kommen, zusammenzuleben und so findet Alissende zunächst ein paradiesisches, wenn auch karges Leben.
Liv Winterberg hat die Gabe, das Leben der lang vergangenen Zeit stimmig und glaubhaft zu schildern, nimmt den Leser sofort mit und lässt ihn schnell in der Handlung versinken. Eins von den Büchern, in denen man bis tief in die Nacht weiterliest, ohne zu merken, wie die Zeit vergeht, einfach weil man wissen möchte, wie die Handlung weitergeht.