Märchenhaft

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
meldsebjon Avatar

Von

Ein Kind will nicht so gedeihen wie es soll und wird als angeblicher Wechselbalg 1290 im Wald ausgesetzt. Eine Frau beobachtet das Ganze, lauscht auch der Geschichte über den heiligen Hund, der dort begraben sein soll. Als die Mutter der Mädchens verschwunden ist, nimmt sie es an sich.

18 Jahre später, die Retterin ist seit Jahren tot, wird aber immer noch schmerzlich vermisst von Allissende, so heißt das gerettete Mädchen heute. Nach und nach erfährt man mehr von ihrer Geschichte: Sie wurde bei einer jüdischen Familie großgezogen und dann als Magd eingesetzt. Lange ist die schöne Zeit aber vorbei, als Mitglied eines jüdischen Haushaltes wurde sie vertrieben, ebenso wie ihre beiden Begleiter. Völlig am Ende vor Hunger und Leid, ist sie so verzweifelt, dass sie zu einer Gruppe Frauen läuft. Der schnelle Tod ist ihr lieber als der langsame Hungertod, den sie mit Sicherheit erwartet.

Aber anders als erwartet werden die drei sehr freundlich aufgenommen und sie wähnt sich im Paradies. Gerne möchte sie im Dorf Seriol bleiben.

Der dritte Erzählstrang spielt in Pamier, einem Bischofssitz. Der dortige Bischof lehnt Folter in den meisten Fällen ab, und wähnt sich damit sehr human. Dennoch hat er seine Mittel und Wege, einen Ketzer zur Mitarbeit zu überreden.

Wie die einzelnen Erzählstränge zusammengeführt werden, ist bestimmt spannend zu lesen, so gut, wie das Buch anfängt. Das scheint ein ausgezeichneter historischer Roman zu werden: Spannend mit Suchtfaktor und einigem historischen Hintergrund. Schon der Beginn mit seinem Personenverzeichnis und dem Versprechen, am Ende des Buches einen historischen Überblick anzuhängen hat mich sehr für dieses Buch eingeniommen. Obendrein ist es auch noch ganz ausgezeichnet geschrieben!!