Einblicke in die Gedanken eines jungen Klavierstimmers

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barbarella17 Avatar

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Meine Vorfreude war groß, meine Erwartung dementsprechend. Doch leider war die Lektüre eher sanft enttäuschend, was ich allerdings keineswegs dem Stil anlasten möchte. Die Sprache hält auch in diesem japanischen Roman wunderschöne Bilder und bestimmte Prinzipien der Erzählweise bereit, die ich persönlich sehr schätze. Wir begleiten die Beschäftigung des jungen Erzählers, Tomura, mit seiner recht früh spontan entdeckten Leidenschaft, dem Stimmen von Klavier und Flügel, das für ihn zum Beruf werden soll. Seine Assoziationen mit dem Erleben in den Wäldern seiner dörflichen Kindheit, sein unbedingter Wille zum Lernen von den erfahrenen Kollegen, seine Disziplin beeindrucken, aber berühren mich nicht. Die Story hat mich eher ein wenig gelangweilt. Ab und zu baut sich ein Hauch von Spannung auf, um im nächsten Moment wieder zusammenzufallen. Die verschiedenen Figuren haben zwar jede/r ein Geheimnis, aber selbst nach deren Auflösung kommt mir die jeweilige Person nicht nahe. Aber vielleicht fehlt mir einfach die Gabe des Klavierspielens?!