enttäuschend, als hätte die Zeit nicht gereicht, um das Buch zu vollenden

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irislobivia Avatar

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Eigentlich wollte ich hier keine Rezi schreiben, sondern nur eine Kurzmeinung abgeben, aber die Zeichenzahl ist leider begrenzt. Das Buch beginnt mit Tony Hill, der im Gefängnis sitzt, und Carol, die ihren Dienst quittiert hat (schon wieder) und weiter geht es mit dem Knochengarten - auf dem Gelände eines inzwischen geschlossenen katholischen Klosters werden die Überreste von 40 Skeletten gefunden, unter einer Rasenfläche verscharrt, ohne Grabstein. Was die Sache noch schlimmer macht, es handelt sich ausnahmslos um Kinder. Im Laufe des Buches stellt sich heraus, dass die Nonnen eine sehr merkwürdige und sehr grausame Auffassung von Erziehung und Förderung junger Mädchen haben, die schon von Natur aus ungewollt waren und viele schlimme Dinge erlebt haben. Es wirkt, als wäre die Autorin mit der verstörenden Story überfordert, denn plötzlich finden sich Skelette in Gemüsebeeten auf dem Gelände des Gärtners. Fortan dreht sich alles nur noch um diese Toten, die sich allesamt als junge Männer herausstellen, die am Rande der Gesellschaft gelebt haben. Die schlimmste Nonne von allen, die Mutter Oberin, die kein Kloster mehr leiten darf und auch nicht mehr direkt im Orden leben darf, sondern nur noch in einem angeschlossenen Gebäude, gibt am Ende den entscheidenden Hinweis, um den Mörder der jungen Männer zu überführen. Was mit den Kindern passiert ist, bleibt ungeklärt. Die grausame Praxis der Nonnen wird zu einer Randnotiz im Roman - entttäuschend. Auf mich wirkt der Roman so, als hätte der näher rückende Abgabeschluss beim Verlag dafür gesorgt, die Geschichte nicht zu Ende zu erzählen. Vielleicht aber waren es auch die hohen Papierpreise. Schade! Vielleicht wäre es besser gewesen, sich auf ein Thema zu konzentrieren. Vielleicht hätte man die Leichen der jungen Männer nicht im Gemüsebeet, sondern unter dem Rasen des alten Klosters finden sollen.