Kriminalfall mit sehr interessantem Thema, aber wenig Spannung.

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sarahphoenix Avatar

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Der Knochengarten ist der 11. Fall des Ermittlerduos Carol Jordan und Tony Hill (zumindest laut dem Cover des Buches). Leider sind diese jedoch nur ganz am Rande in diesen Fall verwickelt.
Zunächst einmal sei der sehr flüssige und verständliche Schreibstil der Autorin erwähnt.
Der Anfang des Buches zieht sich etwas schleppend dahin. Es werden die Protagonisten des neu zusammengestellten ReMIT (Regional Major Incident Team) vorgestellt. Unter anderem sind dies Paula und Stacey und noch etliche weitere Detectives. Insgesamt sind sie noch nicht gut aufeinander eingestimmt. Die ehemals diesem Team angehörige Carol Jordan (ihr war nahegelegt worden, dass sie aus dem Polizeidienst austreten möge und das war keine Bitte gewesen) und Tony Hill (verbüßt eine Haftstrafe) haben derweil mit ihren eigenen Dämonen und Problemen zu kämpfen. Es braucht sehr lange, bis die Geschichte überhaupt ins Rollen kommt und das Team um Paula und Stacey zu ermitteln beginnt.
Weiterhin wird gefühlt jedes Kapitel aus einer anderen Perspektive erzählt (nach der 10. Perspektive habe ich aufgehört zu zählen), oder anders gesagt, man weiß jederzeit was jeder Detective oder die anderen Protagonisten gerade tun. Das nimmt dem Buch unglaublich viel Spannung und ich war mir bereits nach wenigen Seiten darüber klar, wer der Täter war und welches Motiv er hatte. Diese Vermutung wurde mir dann auch am Ende des Buches bestätigt.
Der ganze Fall der gefundenen Mädchenleichen und die weiter auftauchenden Männerleichen sowie die Zusammenhänge der einzelnen Handlungsstränge sind durchaus interessant und vielschichtig. Meiner Meinung nach hätte hier noch deutlich mehr Potential im Spannungsaufbau gesteckt.
Ein weiterer großer Baustein der Geschichte ist die Beziehung zwischen Carol und Tony. Um diese vollends zu verstehen, muss man wahrscheinlich die vorherigen Bücher gelesen haben. Jedoch konnte ich auch so durchaus nachvollziehen was in ihnen und zwischen ihnen vorging. Gleichzeitig gab es aber auch etliche Kapitel, die jeweils nur die Story von einem dieser beiden beschrieben haben und dadurch dem eigentlichen Ermittlungsfall einiges von der eh schon eher langsamen Erzählgeschwindigkeit genommen haben. Da dieses Buch als Thriller deklariert wurde, muss ich leider sagen, dass mir der Thrill komplett gefehlt hat. Es war alles zu vorhersehbar und die Erzählgeschwindigkeit aufgrund für mich uninteressanter Nebenhandlungen zu langsam. Mich hat es leider nicht begeistern können.
Diese Rezension spiegelt lediglich meine persönliche Meinung wider und ich bin mir sicher, dass die Fans dieser Reihe das Buch dennoch mögen werden!