Der Krabbenfischer – Eine ruhige, kraftvolle Geschichte über Veränderung

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maya.stb_ Avatar

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Thomas Flett lebt mit seiner Mutter im kleinen Ort Longferry. Seit seiner Kindheit bestreitet er den Lebensunterhalt der beiden mit dem traditionellen Krabbenfischen – ein Handwerk, das tief in der Region verwurzelt ist. Doch in ihm wächst der Wunsch, auszubrechen. Er träumt davon, Gitarre zu spielen, sich zu verlieben und der Monotonie seines Alltags zu entfliehen.
Als ein Filmregisseur in das abgelegene Küstenstädtchen kommt, ändert sich Thomass Leben schlagartig. Zwei völlig unterschiedliche Welten prallen aufeinander – und genau darin liegt der Reiz der Geschichte. Beide lernen voneinander, schätzen zunehmend die Lebensweise des anderen und beginnen, über den eigenen Schatten zu springen.
Benjamin Wood erzählt das alles auf eine sehr poetische, ruhige Art. Was mich besonders berührt hat, war die Botschaft, dass Begegnungen mit anderen Menschen unser Leben inspirieren und verändern können – manchmal leise und fast unmerklich, aber dennoch tiefgreifend.
Der Roman hat mich stark an Offene See von Benjamin Myers erinnert. Beide Werke haben eine ähnliche Atmosphäre: etwas tief Entspannendes, fast Meditatives. Auch der Schreibstil ist vergleichbar – mit intensiven Natur- und Landschaftsbeschreibungen, die einem das Gefühl geben, selbst am Meer zu stehen oder durch die Felder zu laufen.
Was nach dem Lesen bleibt, ist ein Gefühl von Ruhe, Nachdenklichkeit und innerem Gleichgewicht. Die Themen Mut, Veränderung und der Wunsch, den eigenen Weg zu finden, ziehen sich wie ein roter Faden durch die Geschichte.
Insgesamt ist Der Krabbenfischer für mich eine leise, aber eindrucksvolle Erinnerung daran, wie wichtig es ist, offen für Neues zu bleiben und die Schönheit im Einfachen zu erkennen.

Eine klare Leseempfehlung für alle, die atmosphärische, ruhige und poetisch erzählte Romane mögen.