Freundschaft, Schuld und Sühne

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nina2401 Avatar

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Die Vorschusslorbeeren waren hochkarätig, allen voran lobte der Meister himself Stephen King das Erstlingswerk von C. J. Tudor. Solche Bücher haben es bei mir meistens schwer, sind die Erwartungen doch extrem hoch.

Der Einstieg war ein bisschen gruselig und machte vor allem eins: neugierig!

Und dann fühlte ich mich tatsächlich in die Stephen King Verfilmung „Stand by me“ versetzt. Aber das war nur die Atmosphäre und die Gefühle, die ich beim Lesen hatte. Der Kreidemann kam mir seltsam vertraut vor und gleichzeitig aber auch neu. C.J.Tudor hat einfach die Stimmung wunderbar eingefangen.

Sie erzählt auf 2 Zeitebenen und gibt dabei Eddie eine Stimme. Der Kreidemann setzt da ein, wo er und Eddie das erste Mal aufeinandertreffen und 30 Jahre später erinnert sich Eddie an das, was damals geschah. In beiden Zeitebenen erzählt Eddie in der Ich-Form, so erfahre ich alles nur aus seiner kindlichen und aus seiner erwachsenen Sicht. Das macht für mich einen besonderen Reiz aus, denn der 12-jährige Eddie sieht ja vieles total anders als sein erwachsenes Ich.

Der Kreidemann entwickelt eine ganz besondere Dynamik, aber dennoch würde ich ihn nicht wirklich als Thriller bezeichnen. Es ist eine Geschichte von Freundschaft, Schuld und Sühne und das erzählt C.J. Tudor ungeheuer spannend. Ich mag ihren Schreibstil sehr, er ist leicht und dennoch anspruchsvoll und sehr lebendig.

Die Pointe am Schluss ist absolut genial! Alles löst sich auf wunderbare Weise und lässt mich mit einem leichten Schauer zurück. Wie auch oft bei King. Und so passt es Mr. King. Ich mag Ihre Bücher und auch dieses hier habe ich verschlungen!