Pageturner- Dieses Buch verdient die Bezeichnung zu recht!

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Ein harmloser Brief der zusammen mit einigem Werbematerial durch den Briefschlitz in Ed’s Haus fällt und plötzlich sind sie wieder da, die Kreidemännchen und mit ihr die Erinnerung an das Jahr 1986.
Das schicksalhafte Jahr für Eddies Bande bestehend aus Fat Gav, Nicky, Metal Mickey, Hoppo und Eddie. Der Sommer der mit seinen dramatischen Ereignissen die Kinderzeit abrupt beendet. Alles beginnt mit dem Unfall des „Waltzer-Mädchens“ auf dem Rummel und Eddies anschließender Bekanntschaft mit Mr. Halloran, den die Kinder wegen seines albinohaften Aussehens nur den Kreidemann nennen und der ihnen die Vorteile von Geheimschriften mit Kreidemalstiften erklärt. Es endet mit dem Tod eines jungen Mädchens und leider finden die fünf die zerstückelte Leiche im Wald.
Genau dreißig Jahre später kommt ein Brief mit Kreidemännchen bei Ed an und auch Metal Mickey kündigt sich zum Besuch an. Dabei hatten die beiden seit Jahren keinen Kontakt mehr zueinander. Dock Mickey besteht auf ein Treffen und beendet dieses mit den Worten, er wüsste wer das Mädchen im Wald getötet hätte. Ed‘s Neugier ist geweckt und er recherchiert die damaligen Ereignisse.

Zwei verschiedene Zeitebenen wechseln sich in diesem Thriller ab. Der zwölfjährige Eddie berichtet aus dem Jahr 1986 und der zweiundvierzigjährige Ed erzählt die Ereignisse aus dem Jahr 2016. Dadurch entstehen gezielt hängende Spannungsbögen die das Weiterlesen immer mehr beschleunigen. Ein wirklich gelungenes Debüt dieser Autorin, denn ich konnte als belesener Thrillerfan dieses Buch nicht mehr aus der Hand legen. Dabei sind es gar keine bluttriefende Gewaltszenen die einen erschaudern lassen, sondern die leisen Töne. Die faszinierende Betrachtungsweise, das aus harmlosen unbedachten Aktionen sich absolute Tragödien abspielen können und man dem Offensichtlichen nie trauen sollte. Man merkt der Autorin an, das sie selbst ein großer Fan von Stephen King ist. Die Beschreibung der Kinderclique erinnert ein wenig an „ES“, jedoch kopiert C.J. Tudor ihr Vorbild nicht. Das ist wirklich kein kleines Kunststück.
Normalerweise mache ich, resultierend aus zahllosen enttäuschenden Erlebnissen, einen großen Bogen um gehypte Bücher/ Autoren. C.J. Tudor kann ich sehr empfehlen und ich bin auch gespannt auf ihre anderen Bücher.