Bridgerton trifft Hexenzirkel – Potential für eine tolle Geschichte
Zunächst einmal mag ich die Farbgestaltung des Covers sehr, und auch dass es so viel zu entdecken gibt. Wofür stehen z.B. die vier Symbole in den Ecken? Das verleiht dem Ganzen schon gleich etwas Geheimnisvolles.
Beim Leseeinstieg hat es mir auch gefallen, dass man direkt in der Geschichte drin war – ohne viel Erklärung oder Einleitung. Und trotzdem kann man die notwendigen Zusammenhänge recht gut begreifen. Gestört hat mich ein bisschen, dass ich mir gar nicht vorstellen kann, wie man beispielsweise Æsas Namen ausspricht. Hier wäre vielleicht eine Legende mit Lautschrift ganz sinnvoll?
Ungewohnt erschien mir auch, dass die Geschichte im Präsenz erzählt wird – aber ich habe mich schnell daran gewöhnt.
Die Ausgangsidee finde ich wirklich super. Die Kleider, der Ballsaal, die Suche nach einem Ehemann hat ein bisschen etwas von einem Jane Austen Roman – oder Bridgerton; aber das plus magische Begabungen, die in der weiblichen Linie vererbt werden. Das ist auf jeden Fall eine faszinierende Idee und ich bin auf die weitere Umsetzung gespannt.
Das Ende der Leseprobe kam dann abrupt und lässt viele Fragen offen - was hat es mit dem Anflug von Gefahr auf sich – wahrscheinlich das Attentat, von dem im Klappentext die Rede war? Was passiert, jetzt wo das Geheimnis an einen - nicht sonderlich sympathisch erscheinenden - Man mit verraten wurde? Dieser letzte Aspekt hat mir nicht besonders eingeleuchtet. Ein paar Absätze vorher denkt die Protagonistin Mathilde über sich selbst, dass sie allen nur das zeigt, was sie sehen sollen - und darin wohl auch gar nicht schlecht ist, sondern erfolgreich hier Doppelleben führt. Und kurze Zeit später lässt sie sich im Nu provozieren und gibt im Eifer des Gefechts einem Spielsüchtigen ein Geheimnis preis, das - wenn ich es richtig verstanden habe - ihr Leben und das von Menschen in ihrem Umfeld aufs Spiel setzt. Wie passt denn das zusammen? Ich bin gespannt, wie es mit der Charakterentwicklung weitergeht. Bis jetzt kann ich mir auf keine der drei Hauptfiguren wirklich einen Reim machen.
Mein erstes Fazit: tolle Idee mit viel Potential – jetzt kommt es für mich auf die Umsetzung und Charakterentwicklung an.