Der Rückblick des Lebens

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
seidarap Avatar

Von

Das Buch 'Der Lärm des Lebens', der aktuelle Roman von Jörg Hartmanns sprach mich mit seinem Cover sehr an. Es ist in warmen Naturtönen gehalten und zeigt den Moment als ein kleiner Junge, vermutlich von einem Erwachsenen in die Luft geworfen, sichtlich Spaß an diesem Spiel hat. Die ausgestreckten Hände des Erwachsenen geben ihm die Sicherheit, in jedem Fall wieder aufgefangen zu werden.

Diese Sicherheit ist es, die Jörg Hartmann vermutlich rückblickend selbst als Kind verspürte als er im westfälischen Herdecke in in einfachen Verhältnissen gemeinsam mit seinen Geschwistern und eingebettet in eine Großfamilie ohne viel Gedöns und gleichzeitig voller Gebrgenheit aufwuchs. Er nimmt uns Lesende mit auf eine Zeitreise, teilt sehr persönliche Momente, sowohl der Freude als auch der Trauer und Angst.

Hartmanns Schreibstil ist leicht, dennoch vermisste ich manchmal einen roten Faden, da es immer wieder zum Teil recht große Zeitsprünge im Erlebten gibt. Gleichzeitig waren mir einige Szenen unverständlich ausführlich beschrieben. Ist einem der Tatort-Schauspieler vertraut, hat man automatisch einen bestimmten Typus Mann vor Augen, der in diesem Buch tatsächlich immer wieder sein Abbild findet. Besondere Authentizität führt er herbei, indem er sehr viel wörtliche Rede in Ruhrpott-Mundart wiedergibt. Manchen fällt es sicherlich nicht leicht, dies zu verstehen.

Ich habe das Buch gerne bis zum Ende gelesen, muss jedoch gestehen, dass es kein Werk ist, das einen tiefen Eindruck in mir hinterlassen hat. Ich schätze, der Roman ist für Hartmanns Kinder besonders wertvoll und eine gute Möglichkeit, den Vater noch besser kennenzulernen.