Schatten der Vergangenheit

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Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, stilsicher und wortgewandt. Erzählt wird die Geschichte dabei aus der Sicht der beiden Hauptprotagonisten, so dass ich mich problemlos in sie reinversetzen konnte und einen guten Einblick in ihre Gedanken und Gefühlswelt bekam.

Nell hat es nicht gerade leicht, zu oft wurde sie schon verletzt. Das hat natürlich Spuren bei ihr hinterlassen und sie umso misstrauischer und vorsichtiger werden lassen. Auch mit Familie kann sie nicht wirklich etwas anfangen. Sam ist dagegen ein absoluter Familienmensch und wünscht sich eine Frau, die ihm den Wunsch einer eigenen Familie erfüllt. Als leidenschaftlicher Fotograf hat er allerdings inzwischen seine Muse verloren und sucht verzweifelt danach. Ich muss allerdings sagen, dass es eine Weile gedauert hat, bis ich mit den beiden warm geworden bin.

In der Geschichte geht es um alte Narben, die Bewältigung der Vergangenheit, wahre Schönheit und um die Bedeutung von Familie. Diese Themen hat J. Vellguth gekonnt mit viel Feingefühl umgesetzt.

Mir gefiel der ruhige und entspannte Erzählstil, wobei die Autorin Farben gerne mit in ihre Geschichten einfließen lässt. Manche Beschreibungen und Formulierungen waren unglaublich schön und hatten schon fast etwas poetisches an sich. Es wirkte geradezu verträumt.
Hinzu kommen noch die bildhaften Beschreibungen der Landschaften und Umgebung, wodurch ich das Gefühl hatte, mittendrin statt nur dabei zu sein.

Die Suche nach den Liebesbriefen hatte etwas von einer Schnitzeljagd und baute eine gewisse Spannung auf, da diese einen Einblick in die Vergangenheit schenkten und Geheimnisse ans Licht brachten. Gleichzeitig wurden damit auch offene Fragen beantwortet.

Ich hätte mir nur irgendwie einen Epilog gewünscht, der Sam und Nell ein paar Jahre später zeigt. Aber auch so ist das Ende absolut zufriedenstellend.

Fazit:

Eine einfühlsame und sanfte Liebesgeschichte, in der die Schatten der Vergangenheit im Vordergrund stehen und durch die Liebesbriefe noch mehr an Tiefe gewinnen. Durch den Gebrauch der Farbenvielfalt heben sich ihre Bücher von anderen ab und bieten mal etwas neues. Von mir gibt es 4 Sterne.