Das Ende?

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fornika Avatar

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Vor 90 Jahren hat ein tödlicher Nebel die Welt eingehüllt, fast alle Menschen sind ihm zum Opfer gefallen. Einzige Ausnahme: ein paar Wissenschaftler, die sich mit anderen auf eine Forschungsinsel zurückziehen konnten. Dort leben sie seitdem von dem wenigen, das sie anbauen können und haben sich mehr oder weniger mit der Situation arrangiert. Doch eines Tages wird eine der Ältesten ermordet und mit ihrem Tod steht plötzlich das Überleben der kompletten Gemeinschaft auf dem Spiel.
Stuart Turton schreibt oft Bücher, die immer ein bisschen anders sind, lässt dabei Genregrenzen verschwimmen und unterhält mit dieser Mischung ganz hervorragend. Auch bei diesem Krimi-SciFi-Mix hat er wieder abgeliefert und mich schnell für seine Geschichte begeistert.
Schon die Erzählperspektive ist ungewöhnlich: Abi, eine Art KI, mit der alle Dorfbewohner verbunden sind, erzählt die Story aus ihrer Sicht. Diese wahrhaft allwissende Erzählerin ist jedoch ebenfalls nicht allmächtig, denn sie ist an Befehle der Ältesten gebunden und so weiß man irgendwann doch nicht mehr wie sehr man ihr trauen kann. Die sozialen Beziehungen der Dorfbewohner sind von Hilfsbereitschaft und Gemeinschaftsgefühl geprägt, Fehden, Streits etc. scheinen ihnen komplett fremd zu sein. Das lässt ein Gefühl von Heile Welt aufkommen, obwohl an dieser postapokalyptischen Szenerie nun wirklich nicht alles heile ist. Der Mord lässt vieles ans Licht kommen, oft auf verschlungenen Wegen. Ich habe wirklich mit Emory mitgefiebert, ob sie es schafft, das Rätsel zu lösen und natürlich im wahrsten Sinne des Wortes die Welt zu retten. Der Countdown läuft immer im Hintergrund mit und sorgt so natürlich für noch mehr Spannung. Turton erzählt locker, zwischendrin wirkt seine Szenerie fast schon märchenhaft und doch haben die ermittlerischen Fähigkeiten von Emory ebenso Hand und Fuß. Mir hat diese Mischung wirklich gut gefallen.