Ein wilder Ritt, einfach unfassbar gut!

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jessi2712 Avatar

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Worum geht’s?

Die ›alte Welt‹ ist untergegangen. Ein giftiger Nebel hat alles Leben verschlungen, mit Ausnahme einer kleinen Insel, wo es noch ein paar Überlebende gibt. Diese führen ein friedliches Leben, jeder hat seine geregelte Beschäftigung und Hobbys, die drei Dorfältesten sorgen dafür, dass alles reibungslos läuft.

Bis eines Tages das Unvorstellbare geschieht. Niema, die Beliebteste der Dorfältesten, wird ermordet aufgefunden. Emory, wohl die Einzige auf der Insel, die bisher ihren Weg im Leben nicht gefunden hat und nie lange bei einer Beschäftigung bleibt, untersucht den Mord gemeinsam mit ihrer Tochter Clara. Die Zeit drängt, denn mit dem Mord an Niema wurden auch die Abwehrsysteme der Insel außer Kraft gesetzt, welche die Insel bis dato vor dem Giftnebel geschützt haben. Werden sie es rechtzeitig schaffen, den Mord aufzuklären, bevor der Nebel die Insel erreicht und alle tötet?

Wie war’s?

Vorab möchte ich mal die unfassbar schöne Gestaltung des Covers mit Farbschnitt loben. Ich habe selten ein so schön gestaltetes Buch gesehen und bin schon fast in Versuchung, es zukünftig als Wohnungsdeko zu benutzen, weil die Farben so gute Laune machen.

Zum Inhalt: Es ist schwer, viel über das Buch zu schreiben, ohne zu spoilern. Stuart Turton ist für mich einer dieser Autoren, die in keine Schublade passen, und genau das macht seinen Reiz aus. Ob Krimi à la »und täglich grüßt das Murmeltier«, Gespenstergeschichte auf hoher See oder wie hier düstere Endzeit-Apokalypse mit unerwarteten Twists, sein Werk ist abwechslungsreich und vielseitig.

Die Story ist unfassbar gut konstruiert, man fliegt nur so durch die Seiten. Beim Lesen kommen immer mehr Fragen auf: Was hat es mit Abi auf sich, einer KI, die in den Köpfen aller Bewohner sitzt und ihre Gedanken liest? Warum die nächtliche Sperrstunde und wieso haben die Dorfbewohner morgens oft unerklärliche Verletzungen? Die abschließende Auflösung des Ganzen ist stimmig und es bleiben eigentlich keine Fragen offen.

Auch die Übersetzung der lieben Kollegin Dorothee Merkel möchte ich nicht unerwähnt lassen. Sie hat mir sehr gut gefallen und man vergisst, dass man kein Original liest, ein größeres Lob können wir Literaturübersetzer: innen uns kaum wünschen.

Fazit

Es war mir ein Fest! Schon lange hat mich kein Buch mehr so begeistert wie dieses. Von mir eine uneingeschränkte Leseempfehlung und 11 von 10 Sternen. Greift zu, ihr werdet es nicht bereuen.