Krimi meets Dystopie

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jethro Avatar

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Stuart Turtons dritter Roman ist wieder genauso unbeschreiblich wie seine beiden Vorgänger. Auf dem wundervoll gestalteten Cover (inklusive Farbschnitt) steht “Kriminalroman” und in der Tat geht es in dem Roman darum, einen Mord aufzuklären.
Doch wir befinden uns in einer dystopischen Welt, die Erde ist von einem tödlichen Nebel bedeckt und auf einer kleinen Insel im Mittelmeer befinden sich die letzten Überlebenden angeführt von drei Wissenschaftlern und Abi, einer künstlichen Intelligenz. Die Aufkärung des Mordes soll eine Welt ohne Leid erschaffen, ansonsten wird diese letzte Zivilisation in 107 Stunden im Nebel vernichtet werden.
Die anfängliche Idylle bekommt schnell Risse, auf den ersten 100 Seiten türmen sich die Fragen beim Leser und das Gefühl, dass hier etwas faul ist, wird schnell immer stärker. Die Suche nach dem Mörder ist eine Suche nach dem Wesen der Menschen und der perfekten Zivilisation. Doch das Ende der Welt rückt schnell näher.
Wieder hat Stuart Turton eine komplexe Handlung geschaffen, die von Seite zur Seite mehr Fragen aufwirft. Dennoch schafft er es fast mühelos, alle verwirrten Fäden in der Hand zu halten und am Ende zu entwirren. Der spannende Kriminalfall wird so zu einer philosophischen Frage, die einen nachdenklich werden lässt. Und auch wenn man aufmerksam lesen muss, so ist Turtons Sprache niemals angestrengt, es macht einfach Spass, seinen Spuren zu folgen und Teil der Geschichte zu sein.
Wer anspruchsvolle und unterhaltsame Romane liebt, sollte Turton lesen.