Weder noch...

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mike nelson Avatar

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Weder noch... Das neue Werk von Stuart Turton, mit dem etwas umständlichen Titel "Der letzte Mord am Ende der Welt", will - so zumindest die Genrebezeichnung - ein Kriminalroman sein. Genausogut hätte man die erzählte Story auch als eine Dystopie beschreiben oder auch als Thriller mit SF-Elementen benennen können. Ist aber auch egal, weil nichts davon ist der Roman so richtig. Von der Grundanlage her echt gut, in der Ausführung aber verwirrend und auch ein wenig konzeptlos. Zwar tickt da die düstere Uhr des Untergangs - in etwa zwei Tagen droht der auf einer kleinen Insel übriggebliebene Rest der Menschheit durch den tödlichen Nebel vernichtet zu werden - aber so richtig Spannung nimmt die Storyline trotzdem nicht auf. Irgendwann erfährt man dann auch, dass ein Großteil der Dorfbewohnerschaft eigentlich keine Übriggebliebenen sind, sondern erschaffene Kunstwesen, um den letzten Menschen zu dienen. Als dann eine der Übriggebliebenen, Naima, ein wichtiges Experiment zur Rettung der Insel wagt, ereignen sich Todesfälle - auch Naima stirbt, was allerdings ziemlich tragisch ist, weil das Abwehrsystem der Insel gegen den todbringenden Nebel an sie gekoppelt ist. Was die Story zwar interessant aber zuweilen schwer zugänglich macht ist, dass als Erzählperspektive eine Art KI gewählt wird, von Naima erschaffen, damit beauftragt, mittels Kontrollsystemen und auch Gedankenkontrolle die Gemeinschaft zu schützen. Vielleicht hat mich die Geschichte gerade deshalb emotional nicht gepackt und dazu geführt, dass ich mich regelrecht durch die Seiten arbeiten musste. Andere mögen das Buch anders erleben...