Osloer Krimi - Widerstandskämpfer ermordet

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martina apus Avatar

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Ich habe sowohl die Leseprobe gelesen, als die Hörprobe gehört.
Der ehemalige Widerstandskämpfer Carl Oscar Krogh wird brutal ermordet. Er ist ein sehr angesehener und geachteter Mann.
Seine Augen wurden bei seiner Ermordung regelrecht zerstört, seine Haushaltshilfe findet ihn, auch sein Hund ist umgebracht worden.
Das Buch beginnt nach dem auffinden des toten Widerstandskämpfers mit einem Rückblick in das Jahr 1945 mit der Geschichte von Kaj Holt einem Offizier, der viele Menschen auf dem Gewissen hat.
Es wird beschrieben, wie er einem gefolterten Deutschen anbietet ihm bei der Flucht zu helfen.
Der Zusammenhang zur Geschichte wird hier jedoch noch nicht klar.
Weiter ngeht es im Buch mit Tommy Bergmann im Jahr 2003. Er ist ein schwieriger Mensch, der von seiner Frau verlassen wurde und er ist Kommissar.
Das Bild das von ihm gezeichnet wird, liest man so häufig in Kriminalromanen und bot zumindest anfangs kein besonders spannendes Szenario: Das Übliche eben, einsamer, verschrobener Polizist mit seelischen Abgründen - aber sind wir gespannt was noch kommt.
Sein neuester Fall ist das Auffinden menschlicher Knochen von vermutlich mehreren Personen. Man ahnt schon, dass dies in Zusammenhang mit den Kriegsgeschehnissen stehen könnte.
Irritiert war ich, dass die Leseprobe mitten in einem Satz endete, das fand ich schade.
Die Hörprobe hat mir so mittelmäßig gefallen, was jedoch nicht an der Geschichte und der Handlung liegt, sondern daran, dass mich die Stimme des Leseres nicht so angesprochen hat. Er liest sehr still und mit wenig Intonation. Dennoch bin ich großer Hörbuchfan, höre auf langen Autofahrten immer ein Hörbuch und würde mich hier auch über ein solches freuen.
Gard Sveen kannte ich bis dato nicht, er schreibt einen sehr klaren, schnörkellosen Stil, der sich wirklich angenehm liest. Gerade deshalb werden die Grausamkeiten manchmal regelrecht gespenstisch, ist die eigenen Fantasie doch oft schlimmer, als die Realität.
Das Cover fand ich nicht allzu liebevoll gestaltet, eher wohl so, dass es das anspricht was der normale deutsche Leser optisch von einem Roman aus Norwegen erwartet, rote Holzhäuschen und Düsternis. Das hätte man besser machen können.
Also oberflächlich betrachtet, hat das Buch einige Mängel, Cover, Leser, und die etwas unklaren Zusammenhänge. Jedoch der Schreibstil ist wunderbar und das Thema verspricht einen ungewohnlichen Zusammenhang.