Diese literarische Annäherung an ein musikalisches Genie hat mich gleich in ihren Bann gezogen. Seethaler taucht die Lesenden sofort in Mahlers Gedankenwelt ein. Der Künstler wirkt komplett in sich gekehrt, seine Erinnerungen fließen stream-of-consciousness-mäßig ineinander. Und so wirken schon die ersten Seiten sehr intensiv und man fühlt mit diesem seltsamen, einsamen Mann, dessen Sein und Denken um die Musik kreist. Das Schaffensfreude und Leid so dicht beieinander liegen, finde ich ziemlich faszinierend dargestellt. Und dann gibt es auch noch zwei Frauen in Mahlers Leben, denen ein Schattendasein an seiner Seite nicht zu reichen scheint. Eine spannende Konstellation!