Gustav Mahler, die Persönlichkeit im Mittelpunkt des Romans von Robert Seethaler, hat schon immer über die Grenzen des Interesses am Musiker hinaus die Menschen fasziniert. So scheint es nahe liegend, dass auch ein Autor unserer Zeit bereit ist, uns die Augen für dessen Leben zu öffnen. Der Einstieg schafft die Erwartung, dass dies gut gelingt. Er nimmt einen sofort mit auf den großen Ozeandampfer, der uns als Bild der Moderne schon in anderen Zusammenhängen in die andere Richtung begleitet hat, denn jeder kennt doch mindestens eine Geschichte, die den Atlantik von Europa nach Amerika überquert. Hier aber ist es eben umgekehrt und wir begleiten den körperlich zerbrechenden Musiker somit nicht nur in die Heimat zurück sondern auch zurück in seine Erinnerung, hier beginnend mit seiner Tochter Alma. Das hier entwickelte Setting weckt noch mehr Interesse.