Begegnungen an Deck

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miss marple 64 Avatar

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Gustav Mahler sitzt in Decken gehüllt an Deck der Amerika- müde von der Arbeit und dem Leben - auf dem Weg von New York zurück nach Europa. Erinnerungen an vergangene Jahre, Reisen in die Berge, seine verstorbene Tochter und sein musikalisches Schaffen erscheinen ihm und dem Leser am Horizont dieser Seereise. Und immer um ihn herum ist der Schiffsjunge, der ihn mit Tee umsorgt, kleine Wege für ihn erledigt und der am Ende nach Monaten durch eine alte Zeitung an Mahler erinnert wird. Er ist mir auf den wenigen Seiten besonders ans Herz gewachsen. Seethaler brilliert mit einer Erzählung, die einen langen Roman hätte füllen können. Aber vielleicht ist es ja gerade die komprimierte Darstellung der Szenen aus Mahlers Leben, die im Leser nachhallt und ihn lange nicht loslässt. Das Buch ist für Musik-und Literaturfreunde gleichermaßen sehr empfehlenswert.