Der Mann vom Sonnendeck

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schokoflocke Avatar

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" Gustav Mahler ist ein flackerndes Flämmchen im Sturm der eigenen Verzweiflung "

Für Gustav Mahler ist das die letzte Reise, sein von Krankheiten geplagter Körper wird immer schwächer, er macht sich keine Hoffnungen mehr. Er verbringt die Tage auf dem Sonnendeck des Schiffes, der ihm zurück nach Europa bringt und schwelgt in Erinnerungen. Es ist natürlich die Musik, die sein Leben bestimmt hat
"Er dachte an die Musik. In der Dunkelheit konnte er ihre Anwesenheit fühlen, als sei sie ein Lebenwesen, das atmete und dessen gewichtsloser Körper sich immer weiter ausdehnte, bis er das ganze Zimmer auszufüllen schien."
Ein bedetender Komponist und berühmter Dirigent, auf seinem Gebiet war Mahler ein Genie. Und wie alle Genies war er mit alltäglichen Leben bisschen überfordet. Die Familie, neben der Musik das Wichtigste in seinem Leben, hat er leider nicht ganz so gut, wie seine Kompositionen gemeistert.
" Der letzte Satz " ist ein zartes Porträt eines Ausnahmekünstlers. Da das Buch mit 126 Seiten sehr schmall ist, sollte man keine detalierte Geschichte erwarten. Die Eheprobleme sind nur angedeutet, der Konflikt ziemlich abgeschwächt dar gestellt. Es sind praktisch nur paar Eckdaten aus Mahlers Leben, die aber doch ein bestimmtes Gefühl über den Mann vermitteln_ er war kein einfacher Mensch. Ich muss zugeben, dass mich das Buch inhaltlich nicht gerade vom Hocker gehauen hat. Es ist die Sprache, die mich begeistern konnte. Wunderbare Sätze, gut gewählte Formulierungen - das bringt besondere Atmosphäre und Emotionen rein und macht das Lesen zum Genuss. Auch wenn ich nicht viel über Mahler erfahren habe, für mich war das Buch schon ein besonderer Leseerlebniss.