Die letzte Fahrt

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route66 Avatar

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Der alte Gustav Mahler befindet sich auf seiner letzten Überfahrt nach Amerika. Auf dem Deck stehend und das Meer beobachtend, sinniert er über sein Leben nach, zieht eine letzte Bilanz. Enttäuscht vom eigenen Körper und dem kurzen, flüchtigen Leben, verliert er sich in Erinnerungen. Die großen Persönlichkeiten der Zeit, neben Mahler und Alma auch Freud, Gropius und Rodin, drängen sich alle auf die wenigen Seiten dieser Erzählung.
Ruhig, unaufgeregt, erzählt Seethaler diese Geschichte des berühmten Komponisten. Die Rückblicke auf das Leben sind gut mit der Rahmenhandlung auf dem Schiff verbunden. Gerade auch die Beschreibung der Natur, des Waldes oder des Meeres, haben mir sehr gut gefallen.
Das Buch lässt sich leicht und schnell lesen, auch ohne jegliche Vorkenntnisse über Mahler und seine Musik. Das liegt vor allem daran, dass die Musik und in geringerem Ausmaß auch die Biografie Mahlers fast gar nicht zur Sprache kommen. Sehr schade, denn sein Leben hätte mit Sicherheit genug Stoff für eine tiefere Auseinandersetzung geboten.
Auf der Handlungsebene passiert leider nicht viel mehr als schon der Klappentext hergibt und das ist mir für einen Roman dann doch einfach zu wenig. Vor allem da die Erinnerungen an sein Leben zwar gut zu lesen sind, aber auch keine wirklichen Erkenntnisse oder Einsichten bieten. Wirklich lesenswert war das Buch daher für mich leider nicht.