Hommage an einen großen Künstler

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„Der letzte Satz“ - Robert Seethaler nimmt den Leser mit auf Gustav Mahlers letzte Reise.

Der Schiffsjunge umsorgt in, auf einem abgetrennten Teil des Sonnendecks der Amerika. Eingehüllt in eine warme Decke blickt er hinaus aufs Meer, auf den weiten Horizont. Er blickt zurück auf sein Leben: Gustav Mahler - es ist seine letzte Reise.

Während seine Frau Alma mit Anna, ihrer Tochter, beim Frühstück sitzt, lässt Mahler sein Leben Revue passieren. Schwer krank, dem Tode nah, ist er in seinem Komponierhäuschen in Toblach, schwimmt hinaus mit seiner Tochter Maria, die er später loslassen muss. Er erinnert sich seiner tiefe Liebe zu Alma. Er will keine andere, sie aber hat sich einem anderen zugewandt. Er ist eine Legende, der größte Dirigent seiner Zeit, er reformiert dieses starre Operngebilde, macht es für das Publikum zu einem Erlebnis.

Robert Seethaler ist ein Meister seines Fachs. Er nimmt den Leser mit auf Gustav Mahlers Reise, erzählt sehr poetisch die Stationen seines Lebens, lässt ein wenig tiefer blicken und fesselt ungemein. Dieses schmale Buch ist eine Hommage an den großen Komponisten und Dirigenten, der leidenschaftlich in seinem Lebenswerk aufging, der für seine Arbeit brannte. Eine Reise ins Innerste, er spürt seinem Leben nach, lässt es noch einmal vorüberziehen. Bewegende, traurige, triumphale Momente. Genial und feinsinnig erzählt.

Das Buch klingt noch lange nach, es kann nicht gleich losgelassen werde. Danke, Robert Seethaler, für diesen letzten Satz. Ich lasse diese musikalische letze Reise, die letzen Töne langsam in mir verhallen.

Ein Buch, das gelesen werden sollte. Unbedingt gelesen werden muss, man nimmt viel mit. Fünf Sterne, natürlich.