Kurz aber intensiv

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eskalina Avatar

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Wer sich mit Leben und Wirken von Gustav Mahler beschäftigt hat, der wird, wenn er die Seitenanzahl dieses Buches sieht, wissen, dass auf 128 Seiten nicht seine komplette Biographie zu finden ist. Seethaler lässt seinen Protagonisten zurückblicken, entwirft kurze Szenen aus seinem Leben und fasst damit doch einige wichtige Erlebnisse zusammen.

Mahler, der fast ein Leben lang unter Schmerzen gelitten und sich zeitweise mit ihnen arrangiert hat, ahnt, dass sein Leben nicht mehr lange andauern wird und so steht er, in Gedanken versunken, an Bord eines Schiffes und denkt an wichtige Begebenheiten in seinem Leben.

Man liest einiges zwischen den Zeilen, kann sich bestimmte Zusammenhänge denken und erkennt, dass es abschließende Gedanken sind, ein Rückblick, ohne Einbezug der Zukunft, ein Abschied ohne Wiederkehr. Dazu braucht es nicht viele Seiten. Sehr eindrücklich sind diese Momente, die auf der Zielgerade eines bedeutenden Lebens durch Seethaler entworfen wurden. Und sie könnten so oder so ähnlich stattgefunden haben. Wer weiß das schon?

Ein sehr kurzes aber auch sehr eindringliches Buch, das mit sprachlicher Intensität zu überzeugen weiß.