Portrait eines Künstlers

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
verenam Avatar

Von

Gustav Mahler reist auf Der „Amerika“ von New York zurück nach Europa. Er ist seit längerer Zeit schon gesundheitlich angeschlagen und es ist eine beschwerliche Reise für ihn. Er verbringt die meiste Zeit damit, an Deck zu sitzen, liebevoll umsorgt von einem Schiffsjungen. Die wenigen Ablenkungen auf hoher See lassen ihn an seine Vergangenheit zurück denken. Seine Anfänge als Musikdirektor und Komponist, seine Ehe und natürlich seine beiden Töchter. Von einer musste er sich leider schon sehr früh verabschieden. Nun ist er der Nächste, der geht. Aber verabschiedet hat er sich eigentlich schon viel früher.

In diesem wunderbar authentisch und leicht geschriebenen Buch begleiten wir Gustav Mahler auf seiner Gedankenreise und erfahren so mehr über sein Leben und seine Person. Der Autor schafft es aus dieser Perspektive ganz beiläufig, ein Bild von Mahler entstehen zu lassen, ohne dessen Eigenheiten, Freuden oder Sorgen direkt beim Namen zu nennen. Dieser Stil gefällt mir persönlich sehr gut, da es diese kleine Geschichte lebendig macht. Die etwas sprunghafte Art der einzelnen Gedankengänge und diese wertfrei im Raum stehen zu lassen, unterstützt hier noch einmal die Authentizität. Insgesamt ist der Text sehr direkt und unaufgeregt geschrieben und kommt dabei gut ohne umfangreiche Rahmenhandlung aus.
Mahler ist ein Künstler durch und durch, und das wird mit diesem kleinen Portrait sehr gut nach außen transportiert. Man sollte hierbei nicht mehr von diesem Buch erwarten, als dass, was es ehrlich bieten kann. Eine kleine Exkursion durch das Leben eines berühmten Komponisten und Künstler. Nicht mehr Dramatik, nicht mehr Romantik und Tragik, als im wahren Leben von Gustav Mahler.

Auch wenn diese Rezension sehr kurz gehalten ist, hat mit das Buch sehr gut gefallen. Es war ein spontaner Kauf eines Buches, über einen mir bekannten Musiker, von einem mir unbekannten Autor. Das hat sich jetzt zum Glück geändert.