Toll geschrieben, sehr bewegend, aber auch sehr kurz

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
naibenak Avatar

Von

Während seiner letzten Überfahrt auf der „Amerika“ von New York nach Europa im Jahre 1911 sinniert der große Operndirektor, Dirigent und Komponist Gustav Mahler über sein Leben. Zu diesem Zeitpunkt ist er bereits schwer krank und hat nicht mehr lange zu leben. Das spürt Mahler und erinnert sich an Höhepunkte seines Lebens – schöne wie auch dramatische. Er denkt an seine Frau Alma, die Liebe seines Lebens. Er denkt an seine Kinder, eines davon bereits früh gegangen… Und er denkt an sein Schaffen, an seine große Leidenschaft – die Musik.

Selbst während dieser kurzen Rückblicke komme ich dem besessenen Genie und liebenden Familienvater Mahler sehr nahe. Der Autor versteht es wieder einmal hervorragend, mit wenig Worten, präzise und dennoch innig und einfühlsam, zu erzählen. Das hat mich sehr beeindruckt.

Dennoch muss ich gestehen, Neues habe ich über Mahler nicht erfahren und insgesamt ist mir dieser Roman etwas kurz geraten. Da hätte ich mir noch mehr gewünscht. Schade.

Fazit: Toll wieder einmal, wie Seethaler schreibt. Sehr innig-berührend, wie er in diese komplizierte Musiker-Menschenseele schaut und diese mit wenigen Worten anschaulich und greifbar macht, so dass ich mich sehr gut hineingefühlt habe. Aber mir ist es im Ganzen etwas zu wenig, da hätte man sicher noch mehr rausholen können.