Wunderschön!

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Ich kann eigentlich nicht wirklich mit Worten beschreiben, warum mich die Bücher von Robert Seethaler so in ihren Bann ziehen. Bei seinem Werk „Der Trafikant„ ist es mir schon so gegangen und auch sein neuer Roman „Der letzte Satz“ hat mich wieder unheimlich fasziniert. Dabei sucht sich Seethaler ja niemals leichte Themen aus. In „Der letzte Satz“ geht es um die letzten Tage des berühmten Komponisten Gustav Maler, der, bereits todkrank, Szenen seines Lebens auf einer Schiffspassage nach New York an sich vorüberziehen lässt. Er erinnert sich an die glückliche Zeit, in der er die viel jüngere Alma kennenlernte und muss sich eingestehen, dass sie ihn jetzt nur wegen seiner Krankheit nicht verlässt, um sich einem anderen Mann zuzuwenden. Auch belastet ihn der Tod seiner ältesten Tochter Maria, die als Kind an Diphtherie starb. Obwohl das Buch mit seinen 126 Seiten relativ kurz ist, erzählt es auf diesen Seiten so viel, als es manch ein Autor nicht auf 600 Seiten vermag. Ich liebe diese Schreibweise, die so viel Sensibilität besitzt, dass man tatsächlich glaubt, ins Innerste der Protagonisten zu schauen. Es ist einfach ein Ereignis, das Buch ohne Unterbrechung lesen zu können. Für mich ein ganz großes Stück Literatur! Die Umschlaggestaltung ist auch wieder nur perfekt: schlicht und fokussiert auf das Wesentliche. Bitte einfach mehr davon lieber Robert Seethaler.