Das Dolce Vita der 1970er Jahre

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nadines_buecher Avatar

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Der Ich-Erzähler schildert uns fast malerisch, aber kurz seine Vergangenheit in Mailand und seinen Aufbruch nach Rom, um dort zu leben und journalistisch zu arbeiten. Als er seinen ersten Job bei einem Magazin verliert, hat er jedoch Glück und kann Wohnung und Auto von Freunden übernehmen und zunächst warten, was auf ihn zukommt. Doch schließlich ist die Brieftasche leer. Diese Erkenntnis beschreibt er als eigentlichen Beginn einer - seiner - Geschichte, die er erzählten wird. Damit hat er Leserin und Leser neugierig gemacht, denn die Ewige Stadt mit ihren Monumenten und ihrer Geschichte, aber auch mit ihrer Leichtlebigkeit, Sommerhitze und sprudelnden Springbrunnen wird durch die gewählten Worte lebendig, farbig und geradezu spürbar. Hat man in den 1970er Jahren Romane anders geschrieben als heutzutage? Ist es die Leichtigkeit südländischer Autoren, die dies heraufbeschwört? Jedenfalls möchte man unbedingt und sofort weiterlesen. Das Cover ist für meinen Geschmack ein wenig zu gelb geraten, vielleicht aber gerade sinnbildlich für schwüle Sommertage. Der junge Mann, der lässig mit Zigarette auf einer Mauer sitzt könnte auch auf dem Buchdeckel eines Krimis sitzen. Die Leseprobe überzeugt jedoch, nicht nur, weil der Klappentext zum Buch verrät, dass es tatsächlich ein Werk aus den 1970er Jahren ist, kein in der Gegenwart geschriebenes Buch, das die Vergangenheit beschreibt oder sich darin hineinversetzt. Ein weiterer Reiz der Geschichte.