Ein aufregendes Gefühl

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imperatorwilma Avatar

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Der junge Leo aus Mailand kommt Anfang der 1970er nach Rom, in die ewige Stadt. Er bekommt eine Wohnung und einen alten, klapprigen Alfa Romeo, findet einen Job bei einer Sportzeitung und stürzt sich in das aufregende Leben der Stadt. Und so begegnet er Arianna. Eine Begegnung, die beider Leben für immer verändert.

Für mich persönlich war das Buch anfangs sehr schwer einzuschätzen, und so habe ich es einfach auf mich zukommen lassen. Was auf alle Fälle aber nicht enttäuscht, das ist der Schreibstil. Gianfranco Calligarich arbeitet mit poetischen Bildern, eine Sprache die man sich auf der Zunge zergehen lassen kann, und erschafft so eine wunderschöne Melancholie, die die Thematik des Buches wunderbar untermalt. Diese tieftraurige, und dennoch aufregende Grundstimmung ist es, was mich so an dieser Geschichte begeistert hat. So vieles ist einfach aus dem Leben gegriffen, könnte einem selbst auch passieren, und unweigerlich habe ich begonnen, Parallelen zum eigenen Leben zu ziehen. Denn auch wenn Trauer, Enttäuschung und Sucht eine große Rolle spielen, so ist unweigerlich auch das Glück als Pendent dazu ein ständiger Begleiter im Buch. Aber auch die Protagonist:innen machen die Geschichte unweigerlich interessant. Man bekommt eine große Bandbreite an verschiedenen Menschen präsentiert, niemand ist perfekt, und gerade deswegen interessant. Dieses Set an Figuren hebt das Buch von vielen anderen ab und die Authentizität der Protagonist:innen trägt wieder ein kleinen Stück dazu bei, die Geschichte zu mögen. Und dennoch wird man beim Lesen unweigerlich immer an die eigene Vergänglichkeit und die eigenen Probleme erinnert, zum Nachdenken über das eigene Glück angeregt.

Das Buch konnte mich emotional begeistern und hat mit seinen Bildern das sommerliche Rom in all seinen Facetten auferstehen lassen.