Ein Roman, der nicht hält, was er verspricht

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petris Avatar

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Ein junger Mann, der aus Mailand flieht und versucht, in Rom seinen Platz zu finden. Er ist begabt, charmant, ein Glückskind. Er findet schnell Anschluss, eine Wohnung, ein Auto und irrt ziellos durch ein Rom zu Beginn der 70er Jahre. Den Anfang konnte ich schon in einer Leseprobe testen, der Abschied von Mailand und vom Vater, eine Szene kurz vor dem Tod des Großvaters. Das war gut geschrieben und gefiel mir. Im Klappentext war noch von einem Roman gesprochen, der nach Fellini und Sorrentino klingt. Zudem eine Empfehlung für Leser von Jonathan Franzen. Das klang ganz nach einem Roman für mich.
Doch leider war auch der Anfang der stärkste Teil des Romans. Schnell beginnt der Protagonist zu nerven. Er nützt seine Chancen nicht, treibt nur so dahin zwischen Alkohol und Gelegenheitsjob. Die „geheimnisvolle“ Arianna ist meiner Meinung nach einfach nur ähnlich ziellos. Die Gespräche sind pseudointellektuell, ihr Herumtreiben wird schnell langweilig. Und spätestens ab der Mitte des Romans war ich nur noch genervt von den Protagonisten.
Ich habe mich bis zur letzten Seite durchgequält, aber leider hat es auch der Schluss nicht gerettet. Für mich ein Roman, den man nicht wieder hätte neu auflegen müssen.