Hot in the city ….

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igirl Avatar

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Leo verbringt den Sommer in Rom in der Wohnung von Freunden. Er frönt dem Nichtstun, dem Alkohol und dem unabhängigen Leben– eben ganz Dolce Vita. Dabei lernt er die schöne Arianna kennen. Arianna erinnert mich an die Figur der Holly Golightly in Frühstück bei Tiffany. Sie lebt in Traumwelt, hat zahlreiche Verehrer und sucht nach der großen Liebe, aber einer mit Geld. Irgendwie ist sie ein großes Kind mit großem Einfallsreichtum und doch gefangen in sich selbst. Leo ist ihrer Liebe ausgeliefert und doch irgendwie nicht und dann doch wieder. Es ist ein ständiges Auf und Ab der Gefühle.

Dem Autor gelingt es gewaltige Wortbilder zu zeichnen. Man fragt sich woher er die ganzen Worte nimmt, die er zu Papier bringt. Dabei kann ein Satz schon mal eine halbe Seite einnehmen. Gedankensprünge lassen keine Konzentrationsmüdigkeit des Lesenden zu. Wem die volle Konzentration auf dieses Wortfeuerwerk nicht gelingt, der verpasst die Handlung. Hervorragend beschrieben ist der Abschied am Mailänder Bahnhof, die Landschaften, die Stadt Rom, die Eindrücke Leos und seine Begegnungen mit sehr speziellen Menschen. Es klingt nach Lebenslust und doch schwingt über allem die Wehmut mit.

Es ist ein seltsames Buch, gefüllt mit irgendwie zusammenhanglos scheinenden Erzählungen, Gedankenfetzen und Wahrnehmungen quasi im Vorbeigehen. Dass sich dieses ungewöhnliche Buch für Schulinterpretationen eignet glaube ich gerne. Es bietet jede Menge Interpretationsspielraum. Jetzt könnte man meinen ich wäre beim Lesen genervt gewesen und hätte mich schmerzlich an den Deutschunterricht zu Schulzeiten erinnert. Aber mitnichten, ich habe jede Zeile genossen, auch wenn ich gefordert war mich konzentriert jeder Zeile zu widmen. Ich hätte etwas verpasst hätte ich es nicht getan!