La dolce Vita im sommerlichen Rom der 70er-Jahre

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luisabella Avatar

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Das Buch ‚Der letzte Sommer in der Stadt‘ erschien im Original bereits 1973 unter dem Titel ‚L’ultima estate in città‘ und hat eine einzigartige Editionsgeschichte. Der Roman avancierte zur damaligen Zeit schnell zum Kultbuch und aufgrund der nur 17.000 Exemplare war es jahrelang ein Geheimtipp auf Flohmärkten und Antiquariaten. Aktuell wird das Buch in mehr als 20 Sprachen neu übersetzt und aufgelegt. Ich habe mich sehr gefreut, diesen wiederentdeckten Roman zu lesen.

Worum geht es in ‚Der letzte Sommer in der Stadt‘?
Der Protagonist Leo Gazzarra zieht von Mailand nach Rom, um dort sein neues Leben zu (er-)finden. Leo lebt im Hier und Jetzt und es kommt einem fast so vor als flaniere er ebenso durch sein Leben, wie er durch die ewige Stadt und seine Bars, Café und Schauplätze flaniert.

„Mehr noch als eine Stadt ist Rom ein geheimer Teil von euch, ein verstecktes Raubtier. Mit ihm gibt es keine halben Sachen, entweder die große Liebe, oder ihr müsst da weg, denn das fordert das sanfte Raubtier: Liebe.“ (S. 16)

Leo macht sich wenig aus Geld und geregelten Tagesabläufen, sondern lässt sich vielmehr seiner Liebe zur Literatur (er reist mit drei Koffern, wobei zwei davon nur Bücher enthalten), zum Alkohol, zur Gesellschaft und zu Frauen durch Rom treiben. Als Journalist versucht er sein Geld zu verdienen und lernt durch Freunde Arianna kennen und lieben. Sie wird die Liebe seines Lebens.

„»Auf alles, was wir nicht gemacht haben, auf alles, was wir hätten tun sollen, auf alles, was wir nicht tun werden«, sagte ich und hob eine Tasse kochend heißen Milchkaffee in die
Höhe. Arianna lachte, sagte, dass sie diesen Trinkspruch ein bisschen zu programmatisch finde, er im Grunde aber ganz okay sei.“ (S. 51)

‚Der letzte Sommer in der Stadt’ erzählt Leos junges Leben, seine (Irr-) Wege, von seinen Loyalitäten, seiner Liebe und dem wunderschönen Rom in den 1970er Jahren.

Meine Meinung:
Der Autor schreibt sehr elegant, melancholisch - aber zugleich mit einer Leichtigkeit - ,sehr bildhaft und atmosphärisch das Dolce Vita und die Liebesgeschichte zwischen Leo und Arianna im wunderschönen Rom der 1970er Jahre.

Ein sehr gelungener Roman mit einem großartigen Ende und vielen wunderschönen Sätzen. Die Atmosphäre wird sehr gut transportiert und es ist ein Fest, dieses Buch (wieder-) zu entdecken.