Sehr gut geschrieben

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striesener Avatar

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Gianfranco Calligarichs Roman "Der letzte Sommer in der Stadt" erzählt auf 200 Seiten die Geschichte von Leo Gazzarra, der aus Mailand nach Rom gezogen ist, und seiner unglücklichen Liebe zu Arianna.

Tatsächlich überzeugt hat mich der Roman erst mit seinem Ende, welches tieftraurig und für mich komplett überraschend war. Die Geschichte bis dahin hat dagegen positive wie negative Seiten. Positiv ist auf jeden Fall die sprachliche Kraft des Romans. Er strotzt von wunderbaren Formulierungen und genauso intelligenten, geistreichen wie witzigen Dialogen. Hier ist der Autor für mich eine echte Entdeckung und insofern kann ich auch nachvollziehen, warum das Buch Kultstatus genießt. Auf der negativen Seite dagegen sind die Protagonisten der Geschichte zu nennen, die oft nahe an der Grenze zum Klischee wandeln und die Grenze sogar mitunter überschreiten. Ausschließlich Salonlöwen, Müßiggänger und Lebenskünstler/innen bevölkern diesen Roman. Auch Rom selbst, in diesem Roman irgendwie auch ein Hauptdarsteller, wird wie in einem Reiseführer dargestellt. Hier ist der Roman für mich etwas zu holzschnittartig. Trotzdem überwiegt bei diesem Roman das Positive. Daher von mir eine klare Leseempfehlung.