Tanz der Emotionen

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yellowdog Avatar

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Man kann problemlos in diese Krimireihe einsteigen.
Am Anfang des Romans spürt man den Blues, den Eva Sturm nach einer Trennung und weitgehender Isoliertheit in der Langenooger-Inselgemeinschaft hat. Aber als ein Fall mit einer abgetrennten Hand in einem Hotelbett auf sie zukommt, ist sie bei der Ermittlung voll dabei. Doch der Fall ist rätselhaft, das es zu der abgetrennten Hand keinen zugehörigen Mann zu geben scheint.
Hinzu kommt der Umstand, dass auch noch ein alleinerziehender Vater mit seinem kleinen Sohn aus dem Hotel spurlos verschwunden sind.

Moa Graven gelingt es, in kurzen Szenen die Gemütsverfassung, meist eine nicht besonders gute, ihrer Figuren zu portraitieren, und zwar so, dass man sie als Leser nachvollziehen kann. Etwa die von Annika, die arbeitslos und alleinerziehend ist, oder die von dem jung verwitweten Sebastian.

Moa Graven arbeit viel mit Atmosphäre, ohne sich dabei in lange Beschreibungen zu verlieren. Auch die Inselmotive werden nicht überbetont. Das finde ich gut, aber manche Leser würden sich hier vielleicht mehr wünschen.
Mit Eva Sturm hat die Autorin eine Protagonistin, die den Roman trägt. Eva versteht es zu genießen, hat aber aufgrund früherer Erlebnisse auch eine Hang zur Düsterheit und Misstrauen.

Der Kriminalfall überzeugt mich nicht ganz, aber in seiner Gesamtheit funktioniert der Roman. Ich gebe knapp 4 von 5 Sterne!