Banalität des Bösen

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Dass die Zeitzeugen gehen, berührt. Jene, die das Leid verursachten, und jene, die es erlitten, sterben, und es bleiben nur wenige, um davon zu erzählen. Und das ist wichtig, denn nur so kann für uns Nachgeborene mahnend wach gehalten werden, wie banal das Böse ist, wie leicht es sich einschleicht, wie roh der Mensch sein kann, wenn er eine Linie überschritten hat. Eines der berührendsten Zeugnisse der unmenschlichen Lagerhaft in Auschwitz ist „Die Mütze oder der Preis des Lebens“; die Leseprobe zeigt, dass Pivniks Erinnerungen auf gleiche Wiese berühren und mahnen.

Das Buch möchte ich gern lesen und rezensieren - nicht weil es eine Freude sein wird, sondern weil es wichtig ist. Als Historiker habe ich selbst schon im Archiv der Gedenkstätte des KZ Auschwitz gearbeitet und vom Schreibtisch am Fenster - das Archiv ist im ehemaligen „Häftlingsbordell“ gleich am Eingang - den zynischen Spruch über dem Tor gelesen: „Arbeit macht frei“, allerdings spiegelverkehrt, weil von innen gesehen.