Ein Stück Erinnerungskultur

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evelynmartina Avatar

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Sam Pivnik ist einer der Überlebenden von Auschwitz und einer von wenigen noch Lebenden, die darüber sprechen können.

In seinem Buch berichtet er schonungslos aus seinem Leben als 17-jähriger polnischer Jude im Konzentrationslager, über seine Arbeit an der sogenannten "Rampe", an der die Selektion stattfand, über Krankheit, Elend, und die ständige Angst, als nächster ausgewählt zu werden. Sam Pivnik schildert direkt und ohne Tabus, indem er eigene Erlebnisse, Eindrücke und Gefühle mit unabdingbaren Fakten verbindet.

Erwartungsgemäß zählt "Der letzte Überlebende" nicht zur fröhlichen Unterhaltungsliteratur, ganz im Gegenteil: Man wird von dem Erzählten gefangen und mitgenommen, fast schon als wäre man selbst als KZ-Insasse dort untergebracht. Die grausame Atmosphäre zwischen Leben und Tod ist schier greifbar und deutlich zu spüren, bewegend und erschütternd.

Auch wenn es bereits viele Bücher, Augenzeugenberichte, Bild- und Filmmaterial gerade zu dem Thema gibt, kann es meiner Meinung nach nie genug davon geben, zumal die Betroffenen bald nicht mehr selbst zu Wort kommen können.

Ein Buch, das zur Erinnerungskultur gehört, Erinnerung an einen schrecklichen Teil deutscher Geschichte, der sich nie wiederholen darf.